Der Evangelische Friedenstag 2015
Mag.a Heide Scheel
Am Mittwoch, den 2.Dezember, besuchten wir im Rahmen des Fachs Religion Evangelisch den Friedenstag in der Lindengasse im 7.Bezirk, der dieses Jahr unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ stand. Hier einige Eindrücke von den SchülerInnen:
Wir konnten dort aus einer Anzahl von Workshops auswählen: Florian, William, Theo und ich (Fritz) besuchten als erstes den Workshop mit dem Thema „Deradikalisierung im Umgang mit Suchtmitteln“, welcher sehr interessant und informativ war. Am Ende konnte man selber auch noch Fragen stellen, was ich auch sehr gut fand. Z.B. welche Strafen man bekommt, wenn man Drogen herstellt oder besitzt oder wie man seine Probleme überwinden kann.
Dann hatten wir eine Pause, in der wir uns Fladenbrot gönnten, es gab auch Äpfel und Orangensaft.
Nach dieser Stärkung nahm ich am Workshop zu „Sexualität“ teil, an dem ich vor allem die gute Atmosphäre schätzte.Vor der abschließenden „Ermutigung“ habe ich noch ein paar aus meinem Konfikurs getroffen. Insgesamt war der Friedenstag eine sehr gelungene Schulexkursion, bei der ich mehr lernte als in so mancher Stunde in der Schule. Ich fand es sehr gut.
Ich war bei einer Zeitzeugin, einer 89 Jahre alten Frau, die über ihr Leben in Wien zur Zeit des NS erzählt hat. Sie ging vor 1939 ganz normal in die Schule. Ein Freund der Familie hat sie in einer Werkstatt versteckt. Als die Bomben fielen, haben sie sich zuerst nicht getraut, in den Keller zu gehen, weil die anderen Menschen fragen hätten können, wer sie sind und woher sie kommen.
Ich war trommeln im Workshop „Rhythmus zur Deradikalisierung“, der sehr „leiwand“ für musikalisch Interessierte war. Der Leiter war sehr lustig und wir gaben uns Trommelrhythmen aus aller Welt… Der Kurs war eine freudige und fast schon spirituelle Einleitung in die Welt der afrikanischen Trommelmusik… Das einzige Problem war, dass es zu wenige Instrumente gab und dadurch nicht alle gleich viel spielen konnten…
Der zweite Workshop war ein Gespräch mit dem Gefangenenseelsorger Matthias Geist und einem Ex-Häftling. Es war teilweise bedrückend, denn man erfährt Dinge aus dem Lebensalltag im Gefängnis und auch wie das „im Gefängnis sein“ das eigene Leben und die Gedanken prägt… Es wurde nicht vor kontroversen Themen zurückgescheut.
Mir hat die Diversität des Aufbaus und die Art der einzelnen Workshops sehr gefallen, doch in der abschließenden Ermutigung war die Zwischensequenz mit dem „Uptown Funk“ausschnitt äußerst unpassend.
Ich würde allen, die gerne eine Tag keine Schule bzw. eine entspannte und „leiwande“ Zeit verbringen wollen raten, den nächstjährigen Friedenstag zu besuchen.
Link: EJW-Friedenstag auf den Seiten der Evangelische Jugend Wien